Gletscher sind auf Spitzbergen ein landschaftsprägendes Element. Ca. 57% der Landesfläche sind von Gletschereis bedeckt. Die östliche Insel Nordaustland ist zu ca. 80% von Gletschern bedeckt. Hier befindet sich mit dem Austfonna auch der größte Gletscher Spitzbergens.
Auf meiner Tour in der zweiten Juni-Dekade waren aufgrund der Eissituation allerdings nur West- und Nordwestspitzbergen per Schiff erreichbar. Das beeindruckendste Gletschererlebnis war für mich die Zodiac-Tour am Monacobreen (breen = Gletscher).
Durch das Kalben aktiver Gletscher gelangen Unmengen von Nährstoffen an die Wasseroberfläche. Besonders Dreizehenmöwen und Küstenseeschwalben nutzen das reichhaltige Buffet.
Schmarotzerraubmöwen und Eismöwen lauern wiederum darauf Ersteren Ihre Beute streitig zu machen.
Eis erscheint blau wenn sich keine Luftblasen im Eis befinden, die das Licht streuen. Im Fall von Gletschereis ist blaues Eis in der Regel sehr altes Eis aus tieferen Schichten. Indem immer mehr Schnee (enthält viel Luft und erscheint deshalb weiß) auf den Gletscher fällt, erhöht sich der Druck auf die darunter liegenden Schichten, wodurch die Luft herausgepresst wird.
Der Westen von Spitzbergen steht noch unter dem Einfluss des Golfstroms, sodass hier der wärmste Bereich des Archipels liegt. Hier findet man auch einige Gletscher, die nicht mehr das Meer erreichen.
In der Engelsbukta befinden sich der Comfortlessbreen und der Uversbreen, die in einer Moränenlandschaft enden. Mitte Juni sorgten hier viele Polster des Gegenblättrigen Steinbrechs (Saxifraga oppositifolia) für etwas Farbe in der Schotterwüste.