Ein längerer Aufenthalt in meiner alten niedersächsischen Heimat gab mir die Möglichkeit nochmal im Ochsenmoor vorbeizuschauen. Um 4:00 Uhr habe ich mich aus dem Bett gequält, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang vor Ort zu sein... doch die Vögel dort sind Langschläfer und wollten im derangierten Morgenlook nicht vor der Kamera posieren. So blieb mir nur der Sonnenaufgang als Motiv.
Schließlich erbarmte sich dann doch noch ein Wiesenpieper bevor das letzte Morgenrot Geschichte war. Weitere Singvögel im Gebiet waren Wiesenschafstelzen, Rohrammern, Feldlerchen, Schilfrohrsänger und einige Blaukehlchen. Letztere waren leider nicht bereit für ein Foto zu posieren und so musste ich mich wieder den Limikolen widmen.
Mein persönliches Highlight waren meine ersten Bodenaufnahmen eines Rotschenkels. Bisher waren mir lediglich Pfahlsitzer-Bilder dieser recht scheuen Art vergönnt gewesen. Ich konnte beobachten wie er nach einiger Zeit immer wieder die gleiche Nassfläche zur Nahrungssuche direkt an der Straße anflog und so legte ich mich dort auf die Lauer und musste keine 15min warten bis er sich wieder die Ehre gab.
Die Kampfläufer halten sich mit Vorliebe im hohen Gras auf und ich liebe Fotos, die sie dort silhouettenhaft darstellen - Hauptsache das Auge ist frei. Allerdings erfordert so ein Foto eine ordentliche Portion an Hartnäckigkeit und Frusttoleranz und man kann sich glücklich schätzen, wenn auf einem unter mehreren hundert Bildern alles (Schärfe, Fokus, Auge frei...) passt.
Die Uferschnepfen kannten mal wieder keine Hemmungen und gaben sich in aller Öffentlichkeit ihrer Lust hin... natürlich wieder im harten Mittagslicht.
Nachdem ich Aufnahmen von Uferschnepfe, Rotschenkel und Kampfläufer im Kasten hatte, hatte ich die Ruhe, um mich im schönen Spätnachmittagslicht den Sumpfdotterblumen zu widmen. Als Anfänger auf dem Gebiet der Pflanzenfotografie tue ich mich noch etwas schwer mit diesem Thema und die recht großen, buschigen Sumpfdotterblumen haben es mir nicht gerade leicht gemacht. Es dauerte einige Zeit bis ich ein halbwegs frei stehendes und fotogenes Exemplar gefunden hatte. Neben dem üblichen Makro bot sich hier auch eine moderate Weitwinkel-Aufnahme an.